Bildberabeitung: Spielerei mit der Hubble-Palette

Dank Michael Heimbach und der Facebookgruppe „AstroPraxis“ gab es mal wieder Bildmaterial zum Üben :-). Diesmal die Aufgabe: aus einem RGB einer umgebauten Nikon D5100a und einem OIII-Bild soll ein Bildeindruck entstehen, wie wir ihn von den Aufnahmen des Weltraumteleskops Hubble kennen. Dabei werden normalerweise 3 Schmalband-Aufnahmen verwendet: h-alpha, SII und O[III]. Diese werden in einem Falschfarbenbild kombiniert. Bekannt ist dieses Verfahren der Farbgebung als Hubble-Palette. 

Das Ausgangsmaterial:

RGB, ISO 400 900sec

(c) Michael Heimbach

 

O[III] Iso 1600 900sce.

Als erstes brauchen wir mal 3 Graustufenbilder. In Photoshop habe ich zuerst das RGB geteilt: aus dem Rotkanal wurde das h-alpha-Bild (16 Bit Graustufen) extrahiert, aus dem Grünkanal wird dann später SII, der blaue Kanal enthält praktisch keine Informationen. Aus dem OIII- Bild wurde nur der Grünkanal extrahiert, theoretisch könnte man auch eine Verrechnung mit dem Blau-Kanal verwenden (OIII liegt in beiden RGB-Farben mit leichter Dominanz von Grün). Die 3 Graustufenbilder habe ich  dann als Ebenen übereinander gelegt und automatisch ausrichten lassen. 

H-Alpha:

O[III]

SII (synthetisch)

Da Photoshop das Zusammenführen der 3 Kanäle verweigerte, warum auch immer, hab ich das schnell in PixInsight erledigt. SII kommt dabei auf Rot, H-Alpha auf Grün und O[III] auf blau. Bei dem Bild habe ich noch den ABE (AutomaticBackgroundExtraction) drüber laufen lassen. Dann ging’s zurück zum Photoshop.

Kombination nach PI

Im Photoshop wurde mit der Selektiven Farbkorrektur die Gründominanz des H-Alpha-Kanals behoben: 
Grüntöne: cyan – 100, magenta – 26
Gelbtöne: cyan – 100, magenta + 25
Cyantöne: Gelb – 100
und dann in einem weiteren Schritt 
Cyantöne: Gelb -100, magenta -25

Außerdem habe ich die Helligkeit des Blau-Kanals (O[III] erhöht, um die OIII-Felder zu betonen.

Zum Abschluss wurde noch ein „entsternte“ Ebene drüber gelegt, um die Feldsterne etwas zurückzunehmen (einmal normal mit 30% Transparanz und einmal mit weiches Licht, 25%).

Ganz zum Schluss noch das originale RGB (nach ABE und Kurvenanpassung) als Luminanz-Ebene drüber, 


und noch ein paar kleine Anpassungen und fertig ist der Hubble-Sytle 🙂

Die Bearbeitung ist sicher nicht perfekt, Vieles ließe sich noch genauer und feiner machen, auch habe ich auf Zwischenschritte wie Entrauschen und Sternfarben anpassen verzichtet. Aber die grundlegenden Steps funktionieren. Es bitzelt schon, dass auch mal mit eigenen Daten zu versuchen :-).

Vielen Dank an Michael Heimbach, dass er seine Roh-Daten zur Verfügung gestellt hat und dass ich sie hier präsentieren darf!

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