Am 19. März hieß es wieder Astronomietag in Landsberg und das Wetter schien mitzuspielen (was in Landsberg zum Astrotag durchaus eine Überraschung ist 🙂 ) Also wurde der Sternguckergeraffelbeweger (auch Auto genannt) beladen bis unters Dach – ein wahrer Auszug aus Ägypten, aber alle Stative, Teleskope, Batteriebox, Tisch, Stühle, Zubehörkoffer fanden schließlich ihren Platz und es konnte losgehen. (Tetris Spielen hat doch Vorteile 🙂 )
Aufbau bei herrlichem Wetter…
Am Flößerplatz herrschte bereits reger Betrieb: das wunderschöne Frühlingswetter bei stahlblauem Himmel trieb die Sonnenhungrigen in die Kaffees am Lech und so hatte ich kaum ausgepackt, als schon die ersten interessiert nach den Sonnenteleskopen schielten. aber ein wenig Geduld muss schon sein, schließlich müssen die Montierungen aufgebaut und eingestellt, die Sonnenteleskope dran gehängt und alle Filter überprüft werden, bevor jemand durchgucken darf. Sicherheit geht vor!
Der Notenständer steht da übrigens nicht rum, weil ich Arien singen wollte – das würde von mir nämlich gewiss niemand hören wollen – sondern hier gabs allerhand Infomaterial und einige Sternkarten kostenlos zum mitnehmen. Im Alltag dient das Pult übrigens als Ablage für meine Sternkarten draußen auf dem Feld.
Großer Andrang an den Teleskopen…
Was wäre der Astrotag ohne interessiertes Publikum? Nichts! und heuer hat das schöne Wetter mir reichlich Interessierte beschert: Landsberg, Italiener, Engländer, Augsburger und noch viele mehr hat es dank dem tollen Wetter zum Flößerplatz verschlagen und so war der Andrang groß auch einmal einen Blick auf die Sonne werfen zu dürfen. Dabei faszinierte natürlich besonders die Sonne in H-Alpha, die neben einem interessanten aktiven Sonnenfleck auch einige schöne Protuberanzen und Filamente zu bieten hatte.
Aber es wurde nicht nur gespechtelt (so nennt man in Astronomenkreisen das Gucken durch ein Fernrohr) sondern auch gefachsimpelt über die Sonne, Sonnenzyklen, deren Einfluss auf das Klima, die Entstehung der Sonne und ihre hoffentlich fernes Ende.
Bis fast zum Sonnenuntergang…
Die Zeit verging bei soviel Zulauf wie im Fluge. Eigentlich sollte ja um 2 Uhr Schluss sein – doch da war die Schlange vor dem Okular noch so groß, dass wir einfach weiter gemacht haben. Selbst um 5 Uhr, die Sonne stand schon tief im Westen kamen immer noch Interessierte.
Doch selbst der beruhigende Einfluss des Lechs konnte jetzt nicht mehr helfen – das Sonnenbild waberte nur noch und schließlich musste ja um 8 Uhr schon auf dem Hauptplatz wieder aufgebaut werden. Also wurde die Sonnensession beendet und das ganze Equipment wieder in bester Tetrismanier ins Auto gestapelt.
Am Abend der Mond…
Nach einer deftigen Stärkung und einer kühlen Hopfenkaltschale (selbstverständlich nur azur Wiederherstellung meiner angegriffenen Stimme 🙂 ) wurde wieder aufgebaut – diesmal mitten auf dem Hauptplatz – um den Mond zu beobachten. Erwartungsgemäß war der Andrang jetzt deutlich geringer – was wohl trotz des warmen Nachmittags sehr kühlen Abendbrise geschuldet war. Doch der eine oder andere Passant fand sich doch und riskierte einen Blick auf den Mond mit seinen Kratern. (Warum sich die VdS ausgerechnet den Vollmond für den Astrotag ausgesucht hat, wird wohl für immer ein Geheimnis bleiben – Halb- oder 3/4-Mond wären doch viel interessanter gewesen?). Gegen 21:30 zogen dann Wolken vor den Mond und ein toller Astrotag ging seinem Ende entgegen!
An alle, die so begeistert durch die Teleskope geschaut und mich mit Fragen gelöchert haben noch mal ein großes Danke! So macht Public (Astro-) Viewing richtig Spaß. Ich würde mich freuen, Euch alle auch am nächsten Astrotag auf dem Flößerplatz begrüßen zu dürfen!