Gleich am ersten Tag des Jahres ging es diesmal in die Berge, an den beliebten Winterstandort nahe Damüls (Bregenzer Wald).
Klarer Himmel und trotz der Jahreszeit warme 6° C empfingen mich an meinem lange nicht besuchten Winterbeobachtungsstammplatz. Orion ging gerade über dem Damülser Horn auf…
In der Zwischenzeit wurde das Hauptinstrument (SGO 6 „Elrond“ 10″ RC) aufgebaut für diese Nacht aufgebaut – wie lange das doch dauert, wenn man es nicht regelmäßig und coronabedingt noch seltener macht! Doch irgendwann nach einer gefühlten Ewigkeit war die Fotomaschine dann auch einsatzbereit. Als Ziel wurde diesmal NGC 2264 ausgewählt: Der Weihnachtsbaum-Haufen.
NGC 2264 ist eine interessante HII-Region im Sternbild Einhorn (Monoceros). Da ist erst mal der junge Sternhaufen, der von rechts gesehen die Form eines Weihnachtsbaums nachzeichnet – er gibt dem Haufen seinen Namen. Vom rechten Bildrand her ragt der Konusnebel in die Gaswolken, ein Dunkelnebel aus Staub und Gas, in dem wohl noch junge Sterne entstehen. Das ganze ist umgeben von rot leuchtenden Emissionnebeln (Wasserstoffgas, dass durch harte Strahlung zum leuchten angeregt wird. Rund um den Stamm des Weihnachtsbaums beleuchtet der helle Stern 15 Monoceri (und noch ein paar andere in seiner Nähe) die Nebelwolken und lässt sie bläulich erstrahlen – so wird der Reflektionsnebelanteil erzeugt. Das ganze ist „nur“ 2.500 Lichtjahre von uns entfernt…
Während die Kamera leise vor sich hin werkelte, wurde Morwinyon aufgebaut, der 20″ Dobson der Sternwarte. Hierzu habe ich diesmal keine Aufzeichnungen gemacht, es war mehr Genußspechteln alter Bekannter wie dem großen Orionnebel als das Aufsuchen neuer Herausforderungen. Da auch immer wieder Wolken über den Himmel zogen, war die meiste Zeit auch nicht mehr drin. Das zeigt sich auch bei dieser Einzelaufnahme von Orion durch die Wolkenfetzen…
Die Wolken können aber auch eine ganz besondere Himmelsstimmung erzeugen, wie hier bei Orion über dem Pfrondhorn (links) und dem Sererfalben. In der Scharte neben dem Sererfalben liegt übrigens das Furkajoch…
